Doktorand:innen
Stellenausschreibungen
Zum 01.01.2022 sind an den beteiligten Universitäten in Halle und Kassel je sechs Stellen als wissenschaftliche Mitarbeiter:innen (m-w-d) in Teilzeit (65%, 3 Jahre) zur Durchführung eines eigenen Promotionsprojektes ausgeschrieben.
Die Bewerbungsfrist endet am 01.10.2021. Die Bewerbungsgespräche werden in der 43. KW und voraussichtlich in Präsenz stattfinden.
Am 26./27.08.2021 findet für alle Interessierten ein Workshop für Bewerber:innen statt.
Ann-Christin Beforth
Qualitätsmerkmale von Interaktionen beim Austausch in mathematischen Gesprächen in Plenumssituationen
Im Fokus des Projekts stehen mathematische Gespräche im Grundschulunterricht, welche sich in der Interaktion im Klassenplenum zwischen Lehrperson und SchülerInnen vollziehen. Von besonderem Interesse ist dabei, wie und in welcher Tiefe die fachliche Auseinandersetzung in diesen Interaktionen stattfindet und wie die Lehrperson auf diese einwirkt. Als Untersuchungsgestand ergibt sich hieraus das Zusammenspiel von Interaktionsgestaltung und fachlicher Qualität in mathematischen Gesprächen.
Ein Blick in die Forschung zeigt, dass kaum Ergebnisse über eine zusammenhängende Betrachtung von Gesprächsführung und fachlichen Inhalten in mathematischen Gesprächen im Plenum im (Grundschul-)Mathematikunterricht vorliegen. Unter der Fragestellung, inwiefern sich fachliche Qualität in mathematischen Gesprächen im Plenum zeigt und welche Qualitätsmerkmale diese aufweisen, sollen Plenumssituationen gezielt in den Blick genommen und auf typische Interaktionsmuster hin analysiert werden.
Grundlage der Datenanalyse bilden videographierte Mathematikstunden der Grundschule, in welchen zunächst Plenumssituationen mit mathematischen Gesprächen identifiziert werden. Anschließend werden diese in Hinblick auf Interaktionsmuster und fachliche Tiefe der Auseinandersetzung mit den Inhalten untersucht, sodass Indikatoren für fachliche Qualität von Interaktionen in mathematischen Gesprächen identifiziert werden können. Final wird eine erste Formulierung von Qualitätsmerkmalen von Interaktionen beim Austausch in mathematischen Gesprächen im Plenum angestrebt.
Studium und Abschluss:
2017 – 2021: Studium Grundschullehramt mit den Fächern Mathematik, Germanistik und Sachunterricht (an der Universität Kassel)
Berufstätigkeit
seit 02/2022: wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Kassel im DFG-Graduiertenkolleg „Fachlichkeit und Interaktionspraxis in der Grundschule“
2021: Mitarbeiterin in der Technischen Elementarbildung (Sachunterricht) der Universität Kassel
2021 -2022: Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der AG Didaktik der Mathematik mit dem Schwerpunkt Primarstufe
2020: studentische Hilfskraft in der AG Didaktik der Mathematik mit dem Schwerpunkt Primarstufe
2019 – 2021: studentische Hilfskraft in der Technischen Elementarbildung (Sachunterricht) der Universität Kassel
2018 – 2020: Arbeit an einer Grundschule im Landkreis Kassel als Schulassistenz
Simay Birce Cirit
Sprachinklusive Fachunterrichtspraktiken im Kontext von Mehrsprachigkeit: Erkenntnisse aus Sprachfördermodellen der Grundschulen in Deutschland
Wie in vielen europäischen Ländern werden auch in deutschen Grundschulen Sprachfördermodelle für Lernende mit unzureichenden Sprachkenntnissen angeboten. Aufgrund der starken Konzentration auf einen kurzfristigen intensiven Deutschunterricht und der Vernachlässigung des Unterrichts in anderen Fächern, treten jedoch nach dem Übergang in die Regelklassen häufig Lernprobleme in anderen Fächern auf. Eine Literaturrecherche zeigt, dass nur wenige Studien auf eine systematische Forschung zum spracheninklusiven Unterricht in Deutschland zurückgreifen können. Das Projekt zielt darauf ab, forschungsbasierte Erkenntnisse über die Stärken und Schwächen von Sprachfördermodellen im Hinblick auf die Förderung der sprachlichen Inklusion im Fachunterricht zu vergleichen und bereitzustellen. Die Studie verwendet eine qualitative Fallstudienmethode mit einem vergleichenden Design. Um zu verstehen, wie Sprache und Fachunterricht in den verschiedenen Sprachfördermodellen integriert werden, werden Unterrichtsbeobachtungen im Mathematik- und Deutschunterricht und anschließende Interviews mit den Klassenlehrer:innen durchgeführt. Auf Grundlage der Ergebnisse der qualitativen Studie wird eine standardisierte Beobachtungsskala entwickelt, um die sprachliche Inklusion in mehrsprachigen Klassenzimmern zu ermitteln. Die Beobachtungsskala wird dann anhand von Videostudien getestet.
Studium und Abschlüsse:
seit 01/2022 Kollegiatin im DFG-Graduiertenkolleg „Fachlichkeit und Interaktionspraxis in der Grundschule“
2019-2021 Studium M.A, internationales Joint-Degree-Masterprogramm in Soziolinguistik und Mehrsprachigkeit – Vytautas Magnus Universität, Johannes Gutenberg Universität-Mainz, Stockholm Universität
2017 Auslandssemester – Johann Wolfgang von Goethe Universität, Frankfurt
2014-2018 Studium Lehramt Englisch – Istanbul Universität
Berufstätigkeit:
Seit 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Kassel, DFG- Graduiertenkolleg “Fachlichkeit und Interaktionspraxis im Grundschulunterricht”
2018-2019 Englisch Lehrerin an der Grundschule – Canakkale/Türkei
2017-2018 Lehrpraktikum – Vefa Gymnasium, Istanbul/Türkei
2017-2018 Praktikum als Lehrassistentin – YDS Academy , Istanbul/Türkei
Auszeichnungen:
2021 Preis für aktive Teilnahme an wissenschaftlichen und künstlerischen Aktivitäten innerhalb der Universität und darüber hinaus – Vytautas Magnus University
2021 Intermedix Lietuva, Stipendium für hervorragende Studienergebnisse – Vytautas Magnus University
Er, Simay Birce (2021). Review: Kagan, Olga, Carreira, Maria M., & Hitchins Chik, Claire (Eds.) The Routledge handbook of heritage language education: From innovation to program building. Francis E-JournALL, EuroAmerican Journal of Applied Linguistics and Languages, 8(1), 87–92. http://doi.org/10.21283/2376905X.13.234
Alexandra Dannenberg
Interaktionen von Lehrkräften mit Schüler:innen nicht-deutscher Herkunftssprache im Mathematikunterricht der Grundschule
Internationale Vergleichsstudien zeigen, dass die Leistungsunterschiede im Fach Mathematik zwischen Schüler:innen, deren Erstsprache mit der Unterrichtssprache übereinstimmt, und Schüler:innen mit einer anderen Herkunftssprache in Deutschland besonders groß sind. Dies wird einerseits darauf zurückgeführt, dass Sprache im Mathematikunterricht sowohl kommunikative Funktion für allgemeine mathematische Kompetenzen, wie das Kommunizieren, Argumentieren und Darstellen, als auch kognitive Funktion für das Verständnis mathematischer Konzepte hat. Andererseits spielt die Erstsprache der Lernenden eine wichtige Rolle für die Förderung konzeptionellen Verständnisses und für die Teilhabe an der Unterrichtsinteraktion. Für die Partizipation an der Unterrichtsinteraktion ist Sprache nicht nur bedeutend, weil darüber mathematisches Wissen aufgebaut wird, Schüler:innen können auch als mathematisch kompetent aufgrund von Sprache dargestellt werden. Gleichzeitig ist die Nutzung der Erstsprache im Unterricht nicht trivial, insbesondere, wenn in einer Klasse verschiedene Erstsprachen vertreten sind. Diesem komplexen Problem widmet sich das Projekt, das anhand teilnehmender Beobachtung von Unterrichtssituationen der Frage nachgeht, wie Lehrkräfte mit Schüler:innen nicht-deutscher Herkunftssprache interagieren. Angestrebt wird zudem ein Vergleich verschiedener Schulen unter Verbindung von qualitativen und quantitativen Methoden.
Studium und Abschlüsse:
Seit 2022: Kollegiatin im DFG-Graduiertenkolleg „Fachlichkeit und Interaktionspraxis in der Grundschule“ (INTERFACH)
2021 – 2022: 1. Sem. M.A. Empirische Bildungsforschung an der Universität Kassel
2017 – 2021: Studium des Grundschullehramts (Mathe, Deutsch, Sachunterricht) an der Universität Kassel, Abschluss: 1. Staatsexamen
Examensarbeit „Zur Entwicklung des Einflusses des Migrationshintergrundes auf die Deutschnote an der Offenen Schule Waldau. Eine empirische Studie.“
2013 – 2017: Studium B.Sc. Biologische Diversität und Ökologie an der Universität Göttingen
Berufstätigkeit:
2020 – 2022: wissenschaftliche Hilfskraft am Wissenschaftlichen Zentrum für Informationstechnik-Gestaltung (ITeG) in den Projekten AnEkA, Nudger und datenschutzgerechte Videokonferenzsysteme für hessische Schulen
2019 – 2022: Tutorin am Institut für Mathematik bei den Veranstaltungen Arithmetik & Geometrie I und II
2019 – 2021: wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Mathematik im Projekt PRONET
2018 – 2020: wissenschaftliche Hilfskraft am Zentrum für Lehrerbildung im Projekt Psychosoziale Basiskompetenzen für den Lehrerberuf
Dana Kirch
Das Professionswissen von Deutschlehrkräften rückt zunehmend in den Fokus empirischer Forschungsbemühungen. Trotz dessen steht die systematische Erfassung des Professionswissens in der Fachdidaktik Deutsch noch am Anfang. In dem Dissertationsprojekt wird daher ein Testverfahren zur Erfassung des professionellen Wissens von Lehrkräften im Rechtschreibunterricht entwickelt und validiert. Dazu wird ein videovignettenbasiertes Erhebungsinstrument mit offenem Antwortformat konzipiert. Die Videoclips zeigen typische Unterrichtssituationen des Rechtschreibunterrichts der Primarstufe, die die an der Videostudie partizipierenden Lehrkräfte diskutieren und analysieren sollen. Die Situiertheit von Videovignetten erscheint dabei in besonderer Weise geeignet, um neben Fachwissen und fachdidaktischem Wissen auch reflexive und aktionsbezogene Kompetenzen der Lehrkräfte zu erfassen. Da bisher nur wenige fachdidaktisch orientierte Studien zur Unterrichtsqualität im Deutschunterricht vorliegen, ist es ein weiteres Anliegen des Projekts, Merkmale (fachspezifischer) Unterrichtsqualität im Rechtschreibunterricht genauer in den Blick zu nehmen und für die videobasierte Erfassung zu operationalisieren.
seit 01/2022: Kollegiatin im DFG-Graduiertenkolleg „Fachlichkeit und Interaktionspraxis in der Grundschule“
2021: Wissenschaftliche Hilfskraft an der Professur “Schriftspracherwerb unter den Bedingungen von Heterogenität” der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Mitarbeit im Forschungsprojekt “Lernaufgaben im differenzsensiblen Schriftsprachunterricht (Ladiff)“)
2020-2021: Studentische Hilfskraft an der Professur für Grundschuldidaktik Deutsch der Universität Leipzig (Mitarbeit im Forschungsprojekt “Professionelle Kompetenzen und Unterrichtshandeln von Primarlehrpersonen im Lernbereich Rechtschreiben“ (Profess-R))
2015-2021: Studium Lehramt Sonderpädagogik an der Universität Leipzig (Förderschwerpunkte Sprache & Lernen, Fach Grundschuldidaktiken)
- Wissenschaftliche Abschlussarbeit: »Elterngestützte Wortschatzerweiterung für simultan bilinguale Schülerinnen und Schüler unter Einbezug der Erstsprachen«
Olivia Kleinfeld
seit 04/2022 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Graduiertenkolleg „Fachlichkeit & Interaktionspraxis im Grundschulunterricht“ angesiedelt im Zentrum für Schul- und Bildungsforschung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
10/2019 bis 03/2022 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Grundschulpädagogik am Institut für Schulpädagogik und Grundschuldidaktik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
08/2016 bis 07/2017 Anstellung (50%) als Lehrerin für das Fach Ethik an einer Sekundarschule
10/2013 bis 07/2017 Stipendiatin des Studienkollegs der Stiftung der deutschen Wirtschaft
10/ 2011 bis 06/2019 Studium Lehramt an Gymnasien Ethik, Französisch, Philosophie, Studium Lehramt an Grundschulen Ethik, Deutsch, Mathematik
an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Abschlussarbeit: „Alle machen Fehler. Eine explorative Beobachtung des Fehler-Machens im schulischen Unterricht“
Elternzeiten: 04/2021 bis 03/2022 und 08/2017 bis 03/2018
Alle machen Fehler
Beobachtungen zum Fehler-Machen im Deutsch- und Mathematikunterricht der Grundschule
Das Projekt wendet sich Szenen im Mathematik- und Deutschunterricht der Grundschule zu, in denen fachliche Fehler thematisiert werden. Diese werden im Sinne einer ethnographischen Forschungshaltung erhoben und analysiert. Im Zentrum steht die Verschränkung aus schulalltäglichem Umgang mit Fehlern und fachlichen Ansprüchen an sie, um eine mögliche fachliche Spezifik von Fehlerbearbeitungen in den Grundschulfächern Mathematik und Deutsch zu untersuchen. Mit der detaillierten Beschreibung und Analyse der verschiedenen Bearbeitungsweisen und Funktionen von fachlichen Fehlern versucht das Projekt, empirische Einblicke auf die Frage zu geben, wie Fehler in konkreten Situationen von Unterrichtsteilnehmer*innen markiert und bearbeitet werden (können) und unter welchen interaktiven Bedingungen ein fachlicher Umgang mit Fehlern stattfindet.
Thomas Kleinfeld
Pädagogische Diagnostik als Praxis im Deutschunterricht an Grundschulen (Arbeitstitel)
In meinem Dissertationsprojekt orientiere ich mich an der Verbindung von schulpädagogischen und didaktischen Blickwinkeln auf die konkrete unterrichtliche Praxis in Grundschulen, indem ich das Spannungsfeld zwischen den Ansprüchen an eine als pädagogisch verstandene Diagnostik und deren tatsächlicher Umsetzung im Deutschunterricht mit Rückgriff auf ethnografische Forschungsstrategien untersuche. Anhand von Interviews und teilnehmenden Beobachtungen sollen formelle Praktiken der Dokumentation und Sichtbarmachung von Aneignungsprozessen und Lernständen, die in engem Zusammenhang mit pädagogischen Instrumenten (wie beispielsweise der Hamburger Schreibprobe) stehen, sowie das Unterrichtsgeschehen ständig begleitende informelle Praktiken der durch die Lehrkräfte vorgenommenen diagnostischen Einschätzungen und Entscheidungen beschrieben werden.
seit 01/2022: Kollegiat im DFG-Graduiertenkolleg “Fachlichkeit und Interaktionspraxis in der Grundschule”
09/2021: Master of Arts Schwerpunkt Kultursoziologie mit der Arbeit: „Notengebung unter Zeitdruck – Eine qualitative Analyse von Aushandlungssituationen mündlicher Hochschulprüfungen“
05/2021: Geburt meines zweiten Kindes
10/2017-09/2021: Studium Kulturwissenschaften Universität Leipzig
10/2017: Geburt meines ersten Kindes
09/2017: Bachelor of Arts Medien- und Kommunikationswissenschaften mit der Arbeit: „Facebook Gruppen als Ort praktischer Aushandlungsprozesse. Eine qualitative Analyse studentischer Interaktionen zur Prüfungsvorbereitung“
11/2016-12/2018: wissenschaftliche Hilfskraft der DFG-Forschergruppe “Mechanismen der Elitebildung im deutschen Bildungssystem” im Zentralprojekt bei Prof. Dr. Werner Helsper und Prof. Dr. Heinz-Hermann Krüger und im Teilprojekt III bei Prof. Dr. Georg Breidenstein
seit 01/2016: Mitarbeit im eigenfinanzierten Pilotprojekt: „Universitäre Prüfungspraktiken“ (Arbeitstitel) mit Dr. Tanya Tyagunova & Olivia Kleinfeld
06/2015-10/2020: wissenschaftliche Hilfskraft am Zentrum für Schul- und Bildungsforschung in verschiedenen Bereichen bei u.a. Dr. Maja S. Maier, Dr. Jasmin Lüdemann, Dr. Katrin Kotzyba und Dr. Ulrike Deppe
10/2012-09/2017: Studium Kommunikationswissenschaften (90 LP) und Philosophie (90 LP) Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
10/2011-09/2012: Studium Medientechnik HTWK Leipzig
08/2010-08/2011: Zivildienst
08/2008-06/2010: Ausbildung mit Abschluss: “Staatlich geprüfter Gestaltungstechnischer Assistent – Schwerpunkt Grafik” Gutenbergschule Leipzig
Amelie Krug
Zur situativen Herstellung von Differenz und Gemeinsamkeit in heterogenen Lerngruppen im Deutschunterricht in der Grundschule
Das dialektische Verhältnis von Gemeinsamkeit und Differenz (oder Gleichheit/Individualität) prägt den Grundschulunterricht für eine heterogene Schülerschaft und stellt eine zentrale Herausforderung inklusionspädagogischer Unterrichtsentwicklung dar, insbesondere für die Entwicklung inklusiver fachdidaktischer Ansätze.
Differenz(en) und Gemeinsamkeit(en) liegen im Unterricht nicht einfach vor, sondern werden in sozialen Praktiken und damit verbundenen interaktiven Zuschreibungen von Merkmalen sowie durch in den Praktiken vorkommende Adressierung der Schüler*innen in spezifischen Ordnungen hervorgebracht, stabilisiert und transformiert.
Im Forschungsprojekt soll der interaktive Vollzug des Unterrichts mit der Sachdimension eines inklusiven Deutschunterrichts in Zusammenhang gebracht werden. Es wird untersucht, wie in pädagogischen Praktiken qua Anerkennung Differenz(en) bearbeitet oder (re-)produziert werden sowie Teilhabemöglichkeiten etabliert oder beschränkt – und bezogen auf den fachlichen Gegenstand verhandelt werden. Gefragt wird danach, inwiefern dabei die Sache des Deutschunterrichts, explizit die Rechtschreibung, zu einem normativen Bezugsrahmen wird.
Studium und Abschlüsse:
seit 03/2022: Kollegiatin im DFG-Graduiertenkolleg „Fachlichkeit und Interaktionspraxis in der Grundschule“ (INTERFACH)
2010-2016: Master-Studium an der Georg-August-Universität Göttingen. Abschluss M.A. Soziologie, (Ethnologie)
2007-2010: Bachelor-Studium an der Universität Kassel. Abschluss B.A. Soziologie, (Germanistik)
Berufstätigkeit:
2019-2022: Lehrkraft für besondere Aufgaben am Lehrstuhl Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Grundschulpädagogik der Universität Kassel (Prof. Dr. Friederike Heinzel)
2019-2020: Pädagogische Mitarbeiterin an der Grundschule am Wall, Hann. Münden
2012-2013: & 2016 Studentische Hilfskraft in der Abteilung Ethik und Geschichte der Medizin der Georg-August-Universität Göttingen
2011-2012: Studentische Hilfskraft am Pädagogischen Seminar der Georg-August-Universität Göttingen. DFG-Projekt: Bedingungen und Förderung der Diagnose von Fehlvorstellungen im Tutoring.
2008-2009: Studentische Hilfskraft am International Center for Higher Education Research (INCHER), Universität Kassel
Lisa Mehmel
Interaktionen zwischen Lehrkräften, Schüler:innen und Unterrichtsgegenstand bei der Betrachtung eines literarischen Werks mit hohem Polyvalenzgrad
Die Steuerung des Unterrichtsgesprächs durch die Lehrperson ist bereits früh in konversationsanalytischen Studien untersucht worden. Dabei zeigte sich, dass ein Aufgabe-Lösungs-Muster vorherrscht, das implizit darauf beruht, dass die Lehrperson die Lösung der Aufgabe bereits kennt und die Schüler:innen versuchen, diese herauszufinden. Dieses Muster, das auf die Herausarbeitung einer ‚richtigen‘ Lösung orientiert ist, deutet im Kontext der hier fokussierten literarischen Texte auf Schwierigkeiten hin, da das zentrale Charakteristikum dieser Texte darin besteht, mehrere (vielfältige) Interpretationen und Deutungsansätze zuzulassen, gar zu fordern. Dementsprechend erscheint eine Klassifizierung der Beiträge der Lernenden in ‚richtig‘ und ‚falsch‘ nicht ohne Weiteres möglich.
Im Rahmen des hier angestrebten Promotionsprojekts wäre zu untersuchen, welche Interaktionsmuster sowie Moderations-, Steuerungs- und Unterstützungsverfahren sich im Gespräch über den fachlichen Gegenstand beim Umgang mit mehrdeutigen Texten identifizieren lassen. Besonders aus deutschdidaktischer Perspektive liegen nur wenige Studien vor, die die konkrete Unterrichtsstrukturierung im Hinblick auf die interaktive Erschließung des Gegenstands bei der Betrachtung eines literarischen Werks mit hohem Polyvalenzgrad in den Blick nehmen.
Studium & Abschlüsse:
Seit 04/2022: Kollegiatin im DFG-Graduiertenkolleg „Fachlichkeit und Interaktionspraxis in der Grundschule“ (INTERFACH)
08/2018 – 12/2018: Auslandssemester an der National University of Ireland, Galway (NUIG)
10/2015 – 12/2021: Studium des Lehramts an Gymnasien (Englisch & Deutsch) an der Universität Kassel, Erstes Staatsexamen (1,0)
Berufstätigkeit:
03/2021 – 06/2021: Mitarbeiterin im Rahmen der Schülerbetreuung im Distanzlernen (Englischunterricht der Klassenstufe 9) an der Wilhelm-Leuschner-Schule Niestetal
10/2020 – 02/2022: Vertretungskraft an der Wilhelm-Leuschner-Schule Niestetal
11/2019 – 03/2022: Studentische Hilfskraft im Fachgebiet Empirische Unterrichtsforschung der Universität Kassel, Mitarbeit im Projekt MOVIE (Modellierungsaktivitäten im Mathematikunterricht anhand von Videofällen vergleichen)
08/2019 – April 2020: Nachmittagsbetreuung im Bereich Englischförderunterricht (Klassenstufen 6 – 9) an der Rhenanus-Schule Bad Sooden-Allendorf
02/2019 – 06/2019: Vertretungskraft an der Rhenanus-Schule Bad Sooden-Allendorf
04/2018 – 03/2022: Tutorin am Institut für Germanistik der Universität Kassel, Schwerpunkt Literaturdidaktik und –wissenschaft
Sandra Parsch
Praktiken der Interaktion mit arithmetischen Arbeitsmitteln im Unterricht der Schuleingangsphase
Interaktion stellt im Unterricht den Raum dar, in dem Lehren und Lernen stattfindet. Dabei prägen nicht nur menschliche Akteure die alltägliche Unterrichtspraxis, auch Objekte sind in Interaktionen eingebunden und können deren Emergenz wesentlich beeinflussen und mitbestimmen. Sie sind in diesem Sinne als dingliche Akteure zu verstehen, die menschlichen Interaktionsteilnehmer:innen Deutungs- und Handlungsangebote unterbreiten.
Das Forschungsprojekt greift diese Perspektive auf. Es widmet sich der Beobachtung und Beschreibung von Interaktionen im Mathematikunterricht der Grundschule mit dem Fokus auf die Einbindung arithmetischer Arbeitsmittel. Dabei wird nicht nur eine fachliche, mathematikdidaktische Perspektive auf alltägliches Unterrichtsgeschehen eingenommen. Es wird danach gefragt, wie sich organisatorische Handlungsabläufe und fachliche Praktiken gegenseitig bedingen.
Die Betrachtung arithmetischer Arbeitsmittel stellt für mich ein besonders spannendes Themengebiet dar. Sie ermöglichen Kindern grundlegende Einblicke in abstrakte mathematische Zahl- und Aufgabenbeziehungen und -strukturen, die sonst nur schwer greifbar wären. Ein mathematisch fundiertes Verständnis ergibt sich jedoch nicht durch das bloße Handeln mit den Materialen, sondern bedarf des bewussten Umgangs und Interaktion mit ihnen.
In der Öffnung des Blicks auf fachliche und organisatorische Unterrichtsabläufe im Klassenzimmer kann sichtbar werden, wie dieser sensible Gegenstand in die strukturellen Gegebenheiten der Institution Schule eingebettet ist und welche Praktiken des Umgangs und Einsatzes sich etabliert haben.
Seit 04/2022: Kollegiatin im DFG-Graduiertenkolleg „Fachlichkeit und Interaktionspraxis in der Grundschule“
2018 – 2022: wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Mathematik- und Mediendidaktik am Institut für Schulpädagogik und Grundschuldidaktik der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg
2012 – 2017: Studium des Lehramtes an Grundschulen an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Julia Michelle Schröder
Studium und Abschlüsse:
Seit 08/2022: Kollegiatin im DFG-Graduiertenkolleg „Fachlichkeit und Interaktionspraxis in der Grundschule“ (INTERFACH)
01/2021 – 07/2022: Vorbereitungsdienst am Studienseminar Westerburg (Rheinland-Pfalz), 2. Staatsprüfung für das Lehramt an Grundschulen
08/2018 – 10/2020: Master of Education (Grundschulbildung; im Dezember 2020 als 1. Staatsprüfung für das Lehramt an Grundschulen anerkannt, Masterurkunde erhalten im Januar 2022)
08/2018 – 08/2020: Zertifikat „Sprachbildung und DaFZ (Deutsch als Zweit- und Fremdsprache)“ an der Universität Koblenz-Landau
10/2016 – 12/2019: Bachelor of Education (Bildungswissenschaften, Grundschulbildung, Deutsch, Wirtschaft und Arbeit) an der Universität Koblenz-Landau
Berufliche Tätigkeiten:
09/2020 – 12/2022: Schulwärts-Stipendium des Goethe-Instituts, Zagreb (Kroatien)
08/2019 – 08/2020: Vertretungslehrkraft an der St. Peter Grundschule Andernach
11/2016 – 04/2019: Förderlehrkraft im Bereich Deutsch als Zweitsprache und mathematische Förderung im mehrsprachigen Kontext (Grundschule Winningen)
08/2014 – 08/2015: Freiwilliges Soziales Jahr an der Grundschule Bogenstraße (Solingen)
(Praktika, Ferienbetreuung und Tätigkeiten als Integrationskraft, pädagogische Ergänzungskraft und Reiseleitung sowie kleinere Tätigkeiten wurden ausgespart)
Emine Shaka
Interaktionsgestaltung in Hilfssituationen
Im Fokus des Projekts stehen mathematische Hilfssituationen im Grundschulunterricht, welche sich in der Interaktion zwischen der Lehrkraft und dem Kind vollziehen. Von besonderem Interesse ist dabei, wie diese Interaktionen, bei denen inhaltliche Hilfestellung erfolgt, gestaltet und wie unterstützende Aktivitäten der Lehrperson an die Verstehensprozesse der Schüler:innen angepasst werden. Als Untersuchungsgegenstand ergibt sich hieraus das Zusammenspiel von Adaptivität und kognitiver Aktivierung sowie deren Rolle für die fachliche Qualität in Hilfssituationen. Der Blick in die Forschung zeigt, dass hierzu kaum Ergebnisse vorliegen. Unter der Fragestellung, inwiefern sich fachliche Qualität in Hilfssituationen zeigt, sollen Interaktionssituationen mit Hilfscharakter gezielt in den Blick genommen und auf typische Muster hin analysiert werden. Grundlage der Datenanalyse bilden videographierte Mathematikstunden der Grundschule, in welchen zunächst die Hilfssituationen identifiziert werden. Anschließend sollen diese in Hinblick auf die kognitive Aktivierung, Adaptivität und fachliche Tiefe ausgewertet werden, sodass Indikatoren für eine fachliche Qualität in Hilfssituationen hergeleitet werden können.
Studium und Abschlüsse:
seit 04/2022: Kollegiatin im DFG-Graduiertenkolleg „Fachlichkeit und Interaktionspraxis in der Grundschule“ (INTERFACH)
2017 – 2021: Studium Lehramt an Grundschulen an der Universität Kassel
- Abschluss: Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Grundschulen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch
Berufliche Tätigkeiten:
seit 09/2020: Vertretungslehrerin im Rahmen der Verlässlichen Schule (VSS)
2019 – 2022: Tutorin im Teilstudiengang Mathematik des Lehramts an Grundschulen an der Universität Kassel
2019 – 2022: Nachhilfelehrerin für Lernende der 1. bis 10. Klasse in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch
Auszeichnungen:
2021: Auszeichnung mit dem Ernst Ulrich von Weizsäcker-Preis 2021 für die Wissenschaftliche Hausarbeit zum Thema Lösungswerkzeuge von Erstklässler*innen bei Additions- und Subtraktionsaufgaben
Shaka, E. (2022). Lösungswerkzeuge von Erstklässler*innen bei Additions- und Subtraktionsaufgaben. Kassel: kassel university press. doi:10.17170/kobra-202204065985
Rebekka Will
Interaktion anhand des Schulbuchs im Mathematikunterricht der Grundschule
Mathematiklehrwerke stellen weltweit das potenziell implementierte Curriculum dar, also die Zwischenstufe zwischen den Erwartungshaltungen an den Unterricht und deren Umsetzung in der unterrichtlichen Praxis. Während sich verschiedene Untersuchungen auf Vergleiche von Lehrwerken oder deren Analyse hinsichtlich ihres mathematikdidaktischen Potenzials fokussieren, gibt es kaum empirische Studien zum praktischen Umgang mit ihnen im Grundschulunterricht.
Im Hinblick auf dieses Forschungsdesiderat fragt das Projekt danach, wie Lehrwerke im alltäglichen Mathematikunterricht situativ eingesetzt werden und was dies für das fachliche Lernen bedeutet. Dafür wird Unterricht teilnehmend beobachtet und videografiert. Dabei wird das Spannungsverhältnis, in dem Lehrwerke als „Mittler“ zwischen aktuellen mathematikdidaktischen Qualitätsansprüchen, einer etablierten Interaktionsordnung und dem Ruf nach Individualisierung eingesetzt werden, analytisch fokussiert. Durch die gewonnenen Erkenntnisse sollen empirisch gehaltvolle Aussagen zum Lernen mit dem Lehrwerk als Teil alltäglicher schulischer Interaktionsordnung ermöglicht werden.
Seit 02/2022: Kollegiatin im DFG-Graduiertenkolleg „Fachlichkeit und Interaktionspraxis in der Grundschule“ (INTERFACH)
2019-2020: Mutterschutz und Elternzeit
2019-2021: Vorbereitungsdienst und anschließende Anstellung an der Paul-Klee-Grundschule, Berlin, 2. Staatsexamen
2018: Vertretungslehrerin an der Wolfgang-Borchert-Grundschule, Halle
2017: Schulwärts-Stipendium des Goethe-Instituts, Irbid, Jordanien
2016-2018: Montessori-Diplomkurs
2013-2018: Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung
2012-2018: Studium des Lehramts an Grundschulen (Mathematik, Deutsch, Gestalten, Ev. Religion), MLU Halle 1. Staatsexamen
2012: Demi Pair in Quito, Ecuador
2011/12: Childcare Course, Drogheda Institute of Further Education, Irland